Abschied Gospelchor Uri

An einem Novembernachmittag vor ziemlich genau sechs Jahren fuhr ich ins Urnerland, einer Region, die mir zuvor fast ausschliesslich als Durchgangsort in den Süden bekannt war. Das Ziel war ein Probetag des Gospelchor Uri, um mir ein Bild des Chores zu machen und ein Ohr voll zu nehmen. Dani Arnold, damals im Vorstand und mir aus Kampf der Chöre bestens bekannt, hat mich dahin gelotst. Nun fahre ich wieder nach Hause, mit einem Rucksack voller schöner Erinnerungen, musikalischer Erlebnisse und persönlicher Bekanntschaften.

Dazwischen fuhr ich ungefähr 300 Mal den Axen zur Probe, zu Konzerten, zu Saalbesichtigungen oder Sitzungen. Dass der Axen gesperrt war, musste ich etwa eine handvoll Mal in Kauf nehmen.

Es war ein steiler Einstieg, nach gerade mal zwei Monaten Probezeit ging die Konzertreihe „Back again“ im Tellspielhaus über die Bühne. Sofort spürte ich, dass die Sängerinnen und Sänger des Chores vertrauen und folgen würden, eine in meinen Augen wichtige Voraussetzung. Und der Chor spürte, dass da vorne einer stand, der wusste, was er tat und eine klare Vorstellung hatte, von dem was am Ende auf der Bühne passieren sollte. Darum ging die Probezeit beidseitig gerne in eine unbefristete Zusammenarbeit über.

2015 „Swing am See“, 2017 „Let‘s celebrate“ und 2018 „schwingt Mundart“ waren die drei Programme, die ich mit dem Chor realisierte und jeweils den Grossteil der Arrangements für den Chor gleich selbst schrieb. Dazwischen sangen wir regelmässig Gospelkonzerte in den Kirchen in der Adventszeit. Jedesmal mobilisierte der Chor die Massen, die Säle waren meist prall gefüllt.

Ich danke dem Vorstand, insbesondere Dani und Silvia und natürlich dem ganzen Chor. Der Chor ist wie eine grosse Familie, in der man zu sich schaut, in der auch mal heiss diskutiert werden kann, in der man sich letztendlich immer wieder aus einem Grund trifft, um gemeinsam zu singen. Im Regen lässt man da niemanden stehen - Räägeeschirm!