Mein musikalisches Jahr begann bereits am 8. Januar, als ich zusammen mit meiner Schwester an der Beerdigung unserer Grossmutter sang. Es war natürlich sehr aussergewöhnlich und auch nicht ganz leicht. Aber sehr stimmungsvoll.

An Heiligabend dann war mein 35. und letzter Auftritt des Jahres, als wir mit einem ad-hoc Sextett aus dem «chor zug» an der Waldweihnacht in Klosters sangen. Einige der Weihnachtslieder hatte ich extra für diesen Anlass arrangiert.

Lange hatten wir auf diesen Moment gewartet. Seit Herbst 2013 um genau zu sein. Damals hatten wir gerade 3x Gold gewonnen am Wettbewerb in Riva. Auf so einem Erfolg sollte man doch etwas aufbauen können, sagten Bertrand und ich uns gegenseitig, noch ehe wir den Ort der Zeremonie verliessen.

Gut zwei Jahre also sind seither vergangen. Dann endlich konnten wir unser erstes, abendfüllendes Programm präsentieren. Die Zeit hat gut getan, denn die Lieder haben in dieser Zeit an Qualität noch gewonnen. Insgesamt 18 Stücke haben wir einstudiert und verstärkt mit dem fantastischen Beatboxer Julian Knörzer gesungen.

Das Programm war vielseitig, unterhaltsam, anspruchsvoll, harmonisch und rhythmisch. Bertrand führte wie immer gekonnt durch das Programm. Das Publikum in Basel kam etwas spärlich, liess der Begeisterung aber umso mehr freien Lauf. Im Burgbachkeller, einem Raum mit kaum Resonanz, war jeder kleinste Fehler zu hören. Davon gab es aber nicht wirklich viele.

Mit viel Präzision und trotzdem einer gewissen Lockerheit sang sich der Chor in die Herzen des Publikums. Vielleicht wird es wieder zwei Jahre dauern oder sogar noch mehr, bis der Kleine Chor Zug zur nächsten Tournee startet. Gut Ding will Weile haben.

Nicht zum ersten Mal sang der Gospelchor Zug an der Zuger Messe. Doch zum ersten Mal mussten wir uns nicht in eine Ecke zwängen und uns von vorbeilaufenden Messebesuchern auf die Füsse treten lassen. Diesmal erhielten wir die TopLive Bühne. Leider fand das Publikum nicht so zahlreich wie erhofft den Weg durch den Nebel oder dann wenigstens in unser Messezelt. Doch je länger unser zweites Set dauerte, desto mehr Leute liessen es sich nicht nehmen, einen Moment stehen zu bleiben. Spätestens bei «Oh happy day» war der Weg für Unbeteiligte versperrt und alle klatschten und sangen mit. Nur schade, dass unser Auftritt gleich danach zu Ende war.

Die Produktion einer CD verläuft in mehreren Arbeitsschritten. Recording, Editing, Mixing, Mastering. Das Recording selbst wurde nochmals in mehrere Etappen unterteilt. Im Februar nahmen wir das Klavier auf, im Mai den Chor und im September die Solisten. Diese Arbeit ist anstrengend und erfordert hohe Konzentration, denn was beim Recording verpasst wird, kann nicht mehr nachgeholt werden.

Am 20./21. Juni sang der Gospelchor Uri viermal sein «Swing am See» Programm. Auf Grund des schlechten Wetters sahen wir uns gezwungen, im Saal zu singen und auf die Gartentrasse des Apertura zu verzichten. Aus musikalischer Sicht war das letztlich nicht mal so schlecht. Denn im kahlen Saal war die Akustik ziemlich gut, vielleicht sogar ein klein wenig zu laut. So konnten die Sängerinnen und Sänger auch bis zum Schluss gut singen ohne heiser zu werden. Das wäre draussen wohl anders gewesen. Denn open-air hat man immer das Gefühl, schreien zu müssen, da der Ton sofort verschwindet.

Im Januar 2016 feiern wir mit unseren Konzerten im Casino Zug unseren 20. Geburtstag. Wir beschenken uns gleich selbst mit einer brandneuen CD. Gestern nun erfolgte der musikalische Startschuss. Unsere Pianistin Maja spielte alle Klavierstücke ein, zwei Tage harte Arbeit! Nun versuche ich, die besten Takes zu finden und richtig zusammenzusetzen :-)